Fairtrade an der MS Marktheidenfeld

 

Dienstag und Mittwoch der letzten Schulwoche fanden in Marktheidenfeld an der Mittelschule bereits zum zweiten Mal Fairtrade Tage mit einigen Workshops statt. „Schokolade -eine „Fairführung“ hieß ein Angebot von Petra Lomax des Weltladens für Schüler der fünften Klasse. Zuerst einmal ging es darum zu klären, was der Weltladen ist, wer dort arbeitet und welcher Gedanke dahintersteckt: fair trade (gerechter Handel)! Ein besonderes Thema waren die Arbeitsbedingungen beim Kakaoanbau, insbesondere die Kinderarbeit. Es ist für die Schüler kaum vorstellbar, dass in unserer Zeit immer noch Kinder verkauft werden und auf den Plantagen als Kindersklaven schwer schuften müssen. Die Fünftklässler setzten sich interaktiv mit dem langen Weg und den vielen Einzeletappen vom Anbau des Kakaos bis zum Kauf der Schokolade im Supermarkt auseinander. In einem „Sinnesparcour“ konnten sich die Schüler mit der verschiedenen Konsistenz von Kakao vertraut machen: die Kakaofrucht in die Hand nehmen, die Kakaobohnen in ihrer reinsten Form schmecken und riechen. Zum Abschluss gab es noch ein Spiel, dass den Schülern nachdrücklich veranschaulichte, worin der Unterschied zwischen fairer und unfairer Schokolade besteht. Ulrike Steigerwald vom Weltladen Marktheidenfeld bot den Workshop „Fair oder unfair? Kinderarbeit auf der Spur“ an. Als Einstieg erfuhren die Schüler der höheren Klassen in einem eindrucksvollen Weltverteilungsspiel, wie die Bevölkerungszahlen und die Einkommenszahlen auf den Weltkontinenten zueinander stehen und wie ungleich sie sind. Aus Armut und not können 100 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen und müssen schwer arbeiten. Schließlich zeigte ein Vergleich zweier Familien den Unterschied von Fairtrade und herkömmlichem Handel auf ihre Lebensumstände. Die Fairtrade AG der Mittelschule Marktheidenfeld mit ihrem Lehrer Wolfgang Schmitt spielte mit einzelnen Klassen das „Welthandelsspiel“, bei dem die Schüler für den Welthandel „produzieren“. Allerdings haben die einzelnen Gruppen einer Klasse unterschiedliche Voraussetzungen, da die Ressourcen nicht in jedem Land gleich sind. Ein Diplomat pro Gruppe muss versuchen, sich notwendige Materialien bzw. Ressourcen von den anderen Ländern zu ertauschen. Die produzierten Dinge können dann am Weltmarkt gegen Taler verkauft werden. Die Schüler merkten, dass ihr Erfolg auf dem Weltmarkt ganz wesentlich von den zufällig zugeteilten Voraussetzungen abhängt. Durch Fleiß und Verhandlungsgeschick ist es nicht möglich, den Vorsprung der bessergestellten Ländern einzuholen. Es waren an der Mittelschule zwei Tage voller neuer Eindrücke und die Kinder zeigten sich interessiert und sehr empathisch.

Aulakonferenz

 
Sonja Klug