Essen, wo es hingehört -. die Schüler*innen der Mittelschule zu Besuch bei der Marktheidenfelder Tafel
Am Donnerstag, den 15.10. 2020 besuchten 19 Schüler*innen der Klasse 5g der Mittelschule Marktheidenfeld gemeinsam mit ihrer Lehrerin Tanja Simon und Larissa Kraus von der Schüleraufsicht, die Marktheidenfelder Tafel.
Und sie standen nicht mit leeren Händen da - im Gegenteil: gemeinsam schleppten sie übervolle Einkaufstüten, bis zum Platzen gefüllt mit Lebensmittelspenden von Zuhause in die Friedensstraße 42.
Doch was sind „die Tafeln“ überhaupt und weshalb war die Freude dort über unsere „Mitbringsel“ so groß?
Damit man bei der Tafel Lebensmittel bekommen kann, muss man zuvor bei der Stadtverwaltung einen Berechtigungsschein beantragen, das heißt, man muss nachweisen, dass man unter dem Existenzminimum lebt. Im Raum MSP werden über 1000 Mitbürger von den Tafeln versorgt, in Marktheidenfeld ernährt die Tafel ungefähr 220 Familien, davon 95 Kinder. Für die Tafel sind rund 60 ehrenamtliche Mitarbeiter in drei Teams und 20 Fahrer viele Stunden pro Woche im Einsatz.
Aber die Tafel kann nur verteilen, was sie von den Discountern, Bäckereien, Landwirten der Umgebung oder an privaten Lebensmittelspenden bekommt. In Zeiten von Corona erreichen viel weniger Lebensmittel die Tafel als sonst: leere Regale im Lager erzählen von den Engpässen und im Kühlraum warteten 12 Liter Milch auf den Ansturm von 220 Personen am kommenden Samstag. Darum war die Freude bei Frau Wiesmann, einer Mitarbeiterin bei der Tafel, umso größer, als wir unsere Tüten auf dem Tisch entleerten. „Das können wir gleich am Samstag verteilen, wunderbar“, schwärmte sie.
Die Führung durch die Räume der Tafel war für die Kinder sehr beeindruckend und hat uns den Blick geöffnet, wie schnell bei uns abgelaufene Lebensmittel weggeworfen werden und wie viele Menschen davon noch leben können. Zum Abschluss gab es noch Bonbons für alle und ein Getränk: natürlich mit abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum, aber so lecker wie im frischen Zustand.
„Ich werfe, glaub ich, jetzt weniger weg,“ so das nachdenkliche Resümee eines Schülers,